Der erste Monat Schreibkurs liegt nun hinter mir und meine erste Einsendeaufgabe ist abgeschickt. Damit ist es nun Zeit für ein erstes Fazit.
Doch zunächst ein paar Worte zum Kurs, damit ihr wisst, wovon ich spreche. Ich habe mich für die „Schule des Schreibens – Deutschlands größte Autorenschule“ mit dem Schwerpunkt Sachbuch entschieden. Das ist an dieser Stelle keine Werbung, denn ich werde nicht dafür bezahlt, hier zu berichten. Ich hatte einfach im Internet geschaut und dieses Format hat mich angesprochen. Wichtig war für mich, dass ich etwas finde, wo ich mich im Vorfeld nicht auf ein Genre festlegen muss. Auch wenn ich mich zunächst für den Schwerpunkt Sachbuch entschieden habe, lerne ich hier, wie man bessere Blogtexte schreibt, einen Roman, eine Kurzgeschichte und vieles andere. Schlussendlich weiß ich noch nicht, wo die Reise für mich hingeht, ob ich je einen Roman oder ein Sachbuch schreiben werde oder ob es bei kürzeren Artikeln bleibt. Ich weiß nur, dass ich das Schreiben liebe und das ich mich weiterentwickeln möchte. Ausschlaggebend für meine Buchung war, dass der Kurs über einen längeren Zeitraum geht und ich Aufgaben habe, die ich abarbeiten darf und abgeben muss. Die Schule des Schreibens erfüllt diese Kriterien. Sie geht über 36 Monate, beinhaltet 36 Lernhefte und jedes Lernheft wird mit einer Aufgabe abgeschlossen, die man einreicht. Damit fällt für mich eine wichtige Entscheidung weg, denn wenn ich an meinem Blog sitze, frage ich mich oft, ob das, was ich schreibe überhaupt jemanden interessiert und ob es nicht sinnlos ist, dass ich etwas veröffentliche. Die Einsendeaufgaben geben nun Schreibtechnik und Thema vor. Es wird von mir erwartet, dass ich den Text schreibe. Die Frage nach dem Sinn ist somit hinfällig.
Im ersten Monat habe ich bereits viel über Schreibtechniken, den Umgang mit dem eigenen Schreiben und viel über mich gelernt. Ich habe mich damit beschäftigt, was meine Lebens- und Schreibthemen sind. Ich habe erkannt, dass meine Texte in die Welt dürfen, egal wie viele andere Texte es da draußen schon gibt, denn keine Andere schreibt wie ich, keine Andere hat meine Erfahrungen, keine Andere schreibt aus der gleichen Perspektive und keine Andere hat meine Sicht auf die Welt.
Bereits im ersten Heft habe ich u.a. gelernt, wie man Personen beschreibt, wie man seinen Blick für Details schärft, was meine Ideenfundgrube beim Schreiben ist, woher ich Informationen und Inspirationen bekomme und wie ich anfange zu schreiben, wenn die Angst vor dem leeren Blatt wieder alles in mir lähmt.
War es nun eine gute Entscheidung, diesen Kurs zu buchen? Trotz meiner Liebe zum Schreiben war ich etwas skeptisch. Ich hatte Angst, dass ich die Aufgaben neben meinem Brotjob und den sonstigen Verpflichtungen nicht schaffen werde. Aber ich hatte mir vorgenommen, etwas für mich zu tun und deswegen diesen Kurs gebucht. Nach dem ersten Monat weiß ich, dass es genau die richtige Entscheidung war. Ich habe für meine Schreibzeit meinen Social Media Konsum eingeschränkt, habe meinem Mann mehr Pflichten im Haushalt auferlegt und weil zum Schreiben auch das Lesen gehört, habe ich nach Monaten endlich wieder viel gelesen und es hat mir extrem gutgetan. Ich habe im Schreiben und Lesen Ruhe gefunden und Zeit für mich. Ich habe Prioritäten neu gesetzt, habe pünktlicher Feierabend gemacht und mich mit mir, meinen Wünschen, Träumen und Ängsten in schriftlicher Form auseinandergesetzt. Ich habe an meinem Perfektionismus gearbeitet und erkannt, dass ich im Schreiben alle Freiheiten dieser Welt habe.
Ich habe den Blog als meine Spielwiese entdeckt, auf der ich verschiedene Techniken ausprobieren und einfach schauen möchte, wohin die Reise geht. Ich habe gemerkt, dass es ein großer Wunsch von mir ist, mit euch in den Austausch zu gehen, über das Leben, das Schreiben oder das Lesen zu diskutieren. Ich habe erkannt, dass meine historischen Artikel oder die zur Ahnenforschung bestimmt auch Männer interessieren, ich aber die weibliche Leserin vor Augen habe, wenn ich an meinen Artikeln schreibe.
Doch meine größte Erkenntnis ist, dass dieser Blog und mein Schreiben es mir ermöglichen, ich zu sein. Im Alltag habe ich oft das Gefühl, dass ich stark sein muss. Wenn ein Kunde am Telefon rumbrüllt, kann ich schlecht in Tränen ausbrechen (auch wenn ich da manchmal echt Lust zu hätte). Ich versuche, jeden Tag die Welt zu retten, sie besser und alle glücklich zu machen. Dabei bleiben meine Gefühle und Gedanken oft auf der Strecke. Hier jedoch möchte ich einfach ich sein.
Jetzt warte ich nervös auf die Korrektur meiner Einsendeaufgabe. Sobald diese bei mir eingegangen ist, werde ich meine Einsendeaufgabe hier auf dem Blog einstellen. Ich habe mir vorgenommen, das jeden Monat zu tun. So kann ich euch ein bisschen an dem Kurs und meinen Fortschritten teilhaben lassen.
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